Am Rand der Tonga Gruppe, über 650 Kilometer entfernt von Tongatabu, liegt die
Insel Niuafo´ou, welche rund 6 Kilometer lang und 5 Kilometer breit ist. Sie ist vulkanischen Ursprungs mit einer
langen Reihe an dokumentierten heftigen Ausbrüchen, bei denen oft Teile der Insel verwüstet wurden.
Nach einer gewaltigen Erruption im September 1946 wurden alle 1330 Einwohner auf die Nachbarinsel Eua, südlich von
Tongatabu, umgesiedelt. Bis September 1958 waren nur ein paar Arbeiter zurück gekehrt, aber im Spätjahr kehrten
dann über 200 ehemalige Bewohner zurück und begannen mit dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Häuser und
der Infrastruktur.
Aus der Luft sieht Niuafo´ou aus wie ein riessiger Donut, seit dem der Krater im Zentrum der Insel, Durchmesser etwa
3 Kilometer, mit Wasser vollgelaufen ist. Das Wasser im See ist brackig, schwefelhaltig und für Menschen ungeniesbar.
Da der Meeresgrund um die Insel felsig ist und steil in die Tiefsee abfällt, gibt es in Niuafo´ou für Schiffe
keinen sicheren Platz um Ankern. Vorbeifahrende Schiffe haben irgendwann einmal damit angefangen, Post für die Insel in
20 Kilo-Keksdosen einzuschweißen und über Bord zu werfen. Diese werden von der Meeresströmungen an die
Küste der Insel getrieben, wo einheimischen Postboten sie erwarten. Aufgrund dieser einmaligen "Postzustellung"
wurde die Insel kekannt als "Tin Can Island - Blechdoseninsel". |